Kindheitspädagogik - Bachelor of Arts (B.A.)
Kindheits- und sozialpädagogisches Denken und Handeln ist nachhaltig von politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und organisationalen Rahmenbedingungen beeinflusst. Sozialpädagogik als wissenschaftliche Disziplin bezieht sich auf die gesamte Lebensspanne – zum einen in Berücksichtigung der Frage, wie Kinder, Jugendliche und Familien in schwierigen Lebenslagen unterstützt werden können, zum anderen zunehmend auch im Selbstverständnis eines universellen Angebots im modernen Sozialstaat, in Kontexten von Erziehung und Bildung.
Die Pädagogik der frühen Kindheit ordnet sich hier ein, unter besonderer Berücksichtigung der frühen Lebensjahre und des Aufwachsens in Familie und Institutionen. Ihren Hauptfokus richtet sie auf die Bildung, Betreuung und Erziehung in- und außerhalb der Familie in Abhängigkeit von den je sozialräumlichen, lebensweltlichen und kulturellen Gegebenheiten. Sie beschäftigt sich mit Bedingungen und Verläufen frühkindlicher Bildungs- und Lernprozesse, mit Merkmalen und Wirkungen familiärer Umwelten, institutioneller Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungskontexten, ihrer vielfältigen Wechselbeziehungen etc. Kinder und Jugendliche sollen in außerunterrichtlichen Settings in ihrer Selbständigkeit, Eigenverantwortlichkeit sowie sozialen Verantwortung gestärkt werden.
B.A. Kindheitspädagogik an der PH Schwäbisch Gmünd
Der Studiengang „Kindheitspädagogik“ bietet eine wissenschaftliche Primärqualifizierung, die zum einen vertiefend in die disziplinären Grundlagen der Kindheitspädagogik bzw. ihrer Bezugswissenschaften einführt und zum anderen auf die pädagogische Arbeit in verschiedenen kindheitspädagogischen Handlungsfeldern, schwerpunktmäßig im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, vorbereitet.
Dabei ist die Annahme leitend, dass die in kindheitspädagogischen Handlungsfeldern konkret zu bewältigenden Handlungsanforderungen hochkomplex sind und sich in der Regel nicht genau vorhersehen, geschweige denn umfassend beschreiben und standardisieren lassen. Dies gilt dann auch für das in diesem Zusammenhang angemessene professionelle pädagogische Handeln. Vor diesem Hintergrund ist der Studiengang auf den Erwerb von Kompetenzen gerichtet, die es ermöglichen, komplexe Handlungssituationen zu reflektieren und Problemstellungen selbstständig, flexibel und lösungsorientiert zu bearbeiten. Voraussetzungen hierfür sind sowohl ein wissenschaftlich fundiertes theoretisches, evidenzbasiertes und methodisches Wissen und Können als auch eine kritisch-forschende Haltung, die im Rahmen des Studiums nach und nach zu entwickeln sind.
Studieninhalte sind unter anderem:
- Allgemeine Erziehungswissenschaft
- Bildung, Erziehung und Betreuung in kindheits- und sozialpädagogischen Institutionen
- Allgemeine Psychologie sowie Entwicklungs-, Sozial- und Gesundheitspsychologie
- Empirische Forschung
- Pädagogik der frühen Kindheit und ihre Didaktik
- Domänenspezifische Bildung in der frühen Kindheit mit den Fachdidaktiken Ernährung, Interreligiöse Bildung und Ethik, Kunst, Mathematik, Naturwissenschaften, Musik, Sport und Sprache
- Sozialpädagogische Hilfen und Beratung
- Leitung und Organisation im Sozialraum
- Kindheits- und sozialpädagogische Praxis
Dem Lernort Praxis kommt mit Blick auf die Ausbildung professioneller Handlungskompetenz eine zentrale Bedeutung zu. Die Pflichtpraktika im Studium (100 Tage) werden in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe absolviert.
Das Studium qualifiziert für eine erste Berufstätigkeit in Kindertageseinrichtungen (Kindergarten, Krippe, Hort), im Ganztagesbereich an Grundschulen bis zum Übergang zur weiterführenden Schule, aber auch für die pädagogische Arbeit mit elterlichen Bezugspersonen (Familienzentren, Familienbildung, Tagespflege, Beratungsstelle) sowie für Tätigkeiten in der sozialpädagogischen Familienhilfe, der Frühförderung/Inklusion oder der Fachberatung für Kindertageseinrichtungen etc.
Es besteht die Möglichkeit, nach dem Bachelorstudium ein Masterstudium anzuschließen.
(Datei ist nicht barrierefrei)
Zulassungsvoraussetzungen
Allgemeine Hochschulreife, Fachhochschulreife oder Eignungsprüfung
Anerkennung und Durchlässigkeit
Von den Kompetenzen, die im Rahmen einer Ausbildung zur/zum staatlich anerkannten Erzieher:in erbracht wurden, können bis zu 60 ECTS-Punkte anerkannt werden.
Bewerbungsunterlagen
Die Bewerbung findet online statt. Die einzureichenden Unterlagen sind in dem Antrag auf Zulassung ersichtlich. Sie finden diese hier.
Studiengangsleitung Prof. Dr. Dagmar Kasüschke | Geschäftsführung Nadja Lindenlaub |